Starkes Herz und gesunde Venen

Achtung an heißen Sommertagen!

Was ist eine Herzschwäche?

Bei einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) schafft es das Herz nicht mehr, genügend Blut durch den Körper zu pumpen und die Organe ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Man unterscheidet zwischen der plötzlich auftretenden, akuten Herzschwäche und der chronischen Herzschwäche, welche sich allmählich entwickelt. Ein schwaches Herz ist keine normale Alterserscheinung. Eine frühe Therapie ist wichtig, um ernste Folgen zu verhindern.

Herzenssache – Unterstützung für die Lebenskraft

Chronische Herzschwäche

  • sinkende Leistungsfähigkeit
  • Luftnot im Liegen
  • Flüssigkeitseinlagerungen (v. a. in Füßen, Knöcheln, Unterschenkeln)
  • unerwartete Gewichtszunahme
  • vermehrter Harndrang in der Nacht (Nykturie)

Beschwerden entwickeln sich schleichend

Akute Herzschwäche

  • schwere Atemnot, Husten
  • ungewöhnlich schneller Herzschlag
  • blasse, kaltschweißige Haut

Beschwerden entwickeln sich in kurzer Zeit

Hoher Blutdruck

Bei Bluthochdruck muss das Herz gegen einen großen Widerstand in den Adern anpumpen.
Dieser erhöhte Kraftaufwand kann das Herz auf lange Sicht überlasten.

Koronare Herzkrankheit

Diese Herzerkrankung entsteht durch Engstellen oder Verschlüsse in den Herzkranzgefäßen.
Das Herz kann nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden.
Mögliche Ursachen: Folge von Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck

Erkrankung des Herzmuskels

Herzmuskelkrankheiten können angeboren oder erworben sein. Zu den erworbenen Arten zählt die Entzündung des Herzmuskels (z. B. durch Viren, Bakterien, Parasiten). Auch manche Medikamente, Bestrahlung oder Alkoholmissbrauch können den Herzmuskel schädigen.

Emotionaler Stress

Auch durch übermäßigen emotionalen Stress kann eine Herzschwäche auftreten. Dieses Broken-Heart- Syndrom bildet sich in der Regel wieder vollständig zurück, ist in der Akutphase allerdings genauso ernst wie ein Herzinfarkt.

Herzklappenfehler

Schäden an den Herzklappen sind angeboren oder entstehen im Laufe des Lebens. Sie können dafür verantwortlich sein, dass das Herz nicht mehr mit voller Leistung arbeiten kann.

Herzrhythmusstörungen

Um ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen, muss das Herz in einer passenden Taktfrequenz schlagen. Bei einer Herzrhythmusstörung schlägt das Herz entweder zu schnell oder zu langsam und pumpt so weniger Blut.

Weitere Ursachen

Ursachen außerhalb des Herzens selbst können sein: Fieber, Schilddrüsenüberfunktion, Blutarmut, Herzbeuteltamponade, Lungenhochdruck

Eine akute Herzschwäche muss als medizinischer Notfall direkt behandelt werden.
Eine chronische Herzschwäche ist häufig nicht heilbar, jedoch behandelbar. Eine Therapie setzt sich zum Ziel, das Herz zu entlasten und auslösende Faktoren zu reduzieren.

Medikamentöse Therapie

  • ACE-Hemmer und AT1-Rezeptorantagonisten als Mittel gegen Bluthochdruck
  • Betarezeptorenblocker schirmen das Herz gegen negative, körpereigene Stresshormone ab
  • Aldosteronantagonisten reduzieren die Flüssigkeits- und Kochsalzeinlagerung
  • Bei hochgradig eingeschränkter Pumpfunktion Kombination von ACE-Hemmer, Beta-Blocker und Aldosteronantagonist
  • Diuretika bei Flüssigkeitseinlagerungen
  • Gabe von Eisen bei Eisenmangel

Operativer Eingriff

  • Herzschrittmacher
  • implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD)
  • Herztransplantation < 500 Patienten im Jahr (DE)

Ein operativer Eingriff kommt meist erst in Frage, wenn trotz optimaler Medikation kein Erfolg verzeichnet werden kann. Sind wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft, bleibt bei einer schweren Herzschwäche die Herztransplantation als letzte Option.

Wichtig: Sprechen Sie die Einnahme von Arzneimitteln grundsätzlich mit Ihrem Arzt ab.

Sie können aktiv zu Ihrem Wohlbefinden beitragen, indem Sie ein paar Tipps bewusst umsetzen.

Sie sollten...

... ausreichend trinken:

  • auf Alkohol verzichten (lieber Fruchtsäfte oder Mineralwasser)
  • korrekte Trinkmenge mit dem Arzt absprechen
  • Getränke nicht zu kalt zu sich nehmen

... sich ausgewogen ernähren:

  • viele kleine Portionen über den Tag verteilen
  • viel frisches Obst & Gemüse (mediterrane Ernährungsweise)

... Ihr Verhalten anpassen:

  • pralle Sonneneinstrahlung meiden
  • sportliche Aktivitäten auf die kühleren Morgenstunden oder auf den späten Abend verlegen
  • Dosierung der Herz-Medikamente von einem Arzt überprüfen lassen

Gut zu wissen

Pflanzliche Therapie: Weißdornextrakte

Weißdornextrakte erhöhen die Koronar- und Myokarddurchblutung und senken den peripheren Gefäßwiderstand. Dadurch wird das Herz gestärkt und die Sauerstoffversorgung des Körpers wird verbessert. Diese Extrakte werden in der Regel zweimal täglich (morgens und abends) unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Sie müssen regelmäßig und über längere Zeit verabreicht werden. Die Effekte treten nach etwa drei bis sechs Wochen ein. (Quelle: pharmawiki.ch)


Tipps und Tricks für gesunde Venen

Venenschwäche ist eine chronische Erkrankung, die Betroffene ein Leben lang begleitet. Anfangs harmlos erscheinende Beinbeschwerden verschlechtern sich deutlich, wenn sie längere Zeit unbehandelt bleiben.

Die Venen führen das Blut zum Herz hin. Damit das Blut das Herz erreicht, schließen sich die Venen-Klappen, um den Rückfluss zu verhindern. Arterien hingegen transportieren das Blut anschließend wieder vom Herz weg.

Fast alle Arterien transportieren sauerstoffreiches Blut (in der Grafik rot), die meisten Venen sauerstoffarmes Blut (in der Grafik blau). Blut mit Sauerstoff ist knallrot im Vergleich zum dunkelroten, sauerstoffarmen Blut. Auf vielen Zeichnungen werden die sauerstoffreichen Arterien rot und die sauerstoffarmen Venen blau dargestellt.

Die Beine sind schwer wie Blei, sie kribbeln, jucken und schmerzen. Wer kennt dieses Gefühl nicht? Wer unter müden, schweren Beinen leidet, denkt nur selten daran, dass eine Venenerkrankung die Ursache sein könnte.

Symptome von Venenschwäche:

  • heiße Füße
  • geschwollene Knöchel
  • nächtliche Wadenkrämpfe
  • Kribbeln
  • Brennen
  • Beschwerden nach langem Sitzen
  • Bewegungsdrang
  • müde, schwere Beine
  • Juckreiz

Ursachen von Venenleiden:

  • Erbliche Veranlagung
  • Bewegungsmangel
  • Schwangerschaften
  • zu enge Kleidung
  • Alkoholmissbrauch
  • hohe Absätze

Behandlung von Venenerkrankungen:

  • Physikalische Therapie (Massagen, Gymnastik)
  • Medikamentöse Therapie (Tabletten, Salben)
  • Kompressionstherapie
  • Laser-, Radiowellentherapie (Verödung der Gefäße)
  • Operative Behandlungsmethoden
  • Laufen & Liegen ist besser als Sitzen & Stehen. Beides verbessert den Rücktransport des Blutes.
  • Nutzen Sie die Gelegenheit zum Treppensteigen.
  • Legen Sie, wann immer möglich, die Beine hoch und vermeiden Sie zu hohe Absätze.
  • Meiden Sie lange warme Wannenbäder und stundenlanges Sonnenbaden.
  • Stärken Sie die Spannkraft Ihrer Venen: Duschen Sie Ihre Beine täglich kurz mit kaltem Wasser ab.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen und ballaststoffreich. Vermeiden Sie Übergewicht.
  • Trinken Sie Alkohol nur in Maßen und verzichten Sie auf das Rauchen.

Gut zu wissen

Was sind „Besenreiser“?

„Besenreiser“ sind eine Form von Krampfadern. Sie entstehen zum Beispiel, wenn sich durch schwache Venenklappen das Blut zurückstaut. Dadurch können sich die Gefäßwände dehnen und ausleiern. Unter der Haut werden die betroffenen Äderchen dann, hellrot bis dunkelblau gefärbt, sichtbar und erinnern an kleine Verästelungen oder Reisig – daher der Name. In den meisten Fällen sind Besenreiser unbedenklich.