Stammzellenspende

So können Sie Menschen mit Blutkrebs helfen.

Wussten Sie schon? Alle 15 Minuten erhält ein Patient in Deutschland die Diagnose Blutkrebs. Nur ein Drittel aller Blutkrebspatienten findet innerhalb der Familie einen passenden Spender. Jeder zehnte Blutkrebspatient sucht vergeblich einen passenden Spender.

Es ist ganz einfach seinen Beitrag zu leisten: Gemäß dem Motto der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) „Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein“ ist hierfür nur eine kleine Speichelprobe notwendig, die Sie schnell und unkompliziert zuhause machen können. Erfahren Sie hier, was Stammzellen sind, welche Arten von Stammzellen es gibt, wie auch Sie zum Helfer werden können und wie eine Stammzellenspende abläuft.

Wenn sich eine Stammzelle teilt, entstehen zwei neue Zellen. Eine davon besitzt identische Eigenschaften zur Mutterzelle, die andere Zelle entwickelt sich zu einem spezialisierten Zelltyp. Diese Zelle bildet die Grundlage für die Entwicklung von spezifischen Geweben und Organen. Sie lassen sich auf drei Arten einteilen:

nach Zellart nach Differenzierungspotenzial nach ontogenetischem Alter

Blutstammzellen
(hämatopoetische Stammzellen) Neubildung von Blutkörperchen und Blutplättchen

Nervenstammzellen
Zeuronale Stammzellen) In der Embryonalentwicklung gehen die Nervenzellen, insbesondere die Gehirnzellen, hervor und bauen das zentrale Nervensystem auf.

Gewebestammzellen
(mesenchymale Stammzellen) bilden und erneuern Knochen, Knorpel, Muskeln, Sehnen und Bänder (vorrangig in Nabelschnurgewebe).

omnipotente / totipotente Stammzellen
Aus diesen Stammzellen kann ein neuer Organismus entstehen. In den ersten Wochen der embryonalen Entwicklung sind alle Zellen in der Lage, alle Organe und Gewebe auszubilden.

Pluripotente Stammzellen
können sich in alle Zelltypen ausdifferenzieren.

Multipotente Stammzellen
sind innerhalb eines Gewebetyps für die Regeneration veranwortlich.

Oligopotente Stammzellen
besitzen wenig Differenzierungspotential.

unipotente Stammzellen
besitzen das geringste Differenzierungspotential, können sich nur zu einem einzigen Zelltyp entwickeln; besitzen die Fähigkeit, zu reparieren und regenerieren.

= spielen eine wichtige Rolle in der Stammzellentherapie

Mit zunehmendem Alter nimmt das Potenzial der Stammzellen ab.

Embryonale Stammzellen
gelten als Alleskönner, da sie sich zu jedem Zelltyp entwickeln können.

Fötale Stammzellen
besitzen bereits ein geringes Differenzierungspotenzial, sind auf einen bestimmten Gewebetyp festgelegt.

Adulte Stammzellen
können sich nicht mehr differenzieren, weisen eine hohe Spezialisierung auf. Jedes Gewebe hat seine eigenen Stammzellentypen, die sich in Organen und im Knochenmark befinden.

Neonatale Stammzellen
werden aus dem Nabelschnurblut/ -gewebe gewonnen und beinhalten vor allem blutbildende Stammzellen.

Jeder zwischen 17 und 55 Jahren kann sich als Stammzellenspender registrieren lassen, z. B. bei der DKMS. Das sogenannte Stäbchen für die Speichelprobe sowie einen Befragungsbogen können Sie auf der Internetseite www.dkms.de/de/spender-werden beantragen.
Es gibt zwei Wege für die Entnahme von Stammzellen, nachdem der richtige Spender gefunden wurde:

Periphere Stammzellenspende

Hierbei wird der Spenderin / dem Spender vor der eigentlichen Spende ein Medikament verabreicht, welches die Bildung von Stammzellen im Knochenmark steigert und diese in die Blutbahn transportiert. Erst dann kommt es zur Blutabnahme. Hierbei werden zwei Zugänge gelegt: Über den ersten Zugang fließt das Blut hinaus und die Stammzellen werden herausgefiltert. Über den zweiten Zugang wird das Blut sofort wieder zurück in den Körper geleitet.

Knochenmarkspende

Hierbei wird der Spenderin / dem Spender unter Vollnarkose ca. ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen entnommen. Da diese Variante der Stammzellenspende viel aufwändiger ist und für den Körper der Spenderin / des Spenders eine größere Belastung darstellt, kommt sie nur selten zur Anwendung.

QUELLEN: vita34.de | organspende-info.de | dkms.de