Kinderkrankheiten-Mumps

Mumps – der „Ziegenpeter“ unter den Kinderkrankheiten

Mumps (Parotitis epidemica) ist eine ansteckende Viruserkrankung, die weltweit auftritt.

Genau wie viele andere typische Kinderkrankheiten tritt sie in erster Linie bei Kindern auf, kann aber auch Erwachsene betreffen. Ein markantes Merkmal sind die dicken Wangen (oft als „Hamsterbacken“ umschrieben), die in Folge einer Schwellung der Ohrspeicheldrüsen auftreten. Meistens verläuft die Erkrankung harmlos, kann aber gerade bei Jugendlichen und Erwachsenen auch zu Komplikationen führen.

Weil die Mumps-Viren an sich nicht bekämpft werden können, erfolgt die Therapie nur symptomatisch. Wer einmal an Mumps erkrankt, verfügt in der Regel über eine lebenslange Immunität. Reinfektionen sind dennoch möglich, treten aber eher selten auf.

Die wirksamste präventive Maßnahme ist eine Schutzimpfung. Die aktuell bestehende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sieht die 1. Dosis im Alter von 11 bis 14 Monaten vor, gefolgt von der 2. Dosis im Alter von 15 bis 23 Monaten.

Wichtig!

Seit dem 29.03.2013 besteht gemäß IfSG eine Mumps-Meldepflicht!


Steckbrief

Wissenschaftliche Bezeichnung: Parotitis epidemica
Umgangssprachliche Bezeichnung: Ziegenpeter oder Tölpel
Ansteckung: durch Tröpfcheninfektion
Ansteckungsfähigkeit: 2 Tage vor bis 4 Tage nach Erkrankungsbeginn ist die Ansteckungsfähigkeit am größten. Insgesamt ist die Krankheit 7 Tage vor bis 9 Tage nach Auftreten der Parotisschwellung ansteckend
Typisches Symptom: Dicke „Hamsterbacken“ (Parotisschwellung)


Komplikationen und Folgeerkrankungen

Mumps kann zu Komplikationen führen – bei etwa 5% der Erkrankten kommt es zu einer Hirnhautentzündung. Selten kann auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung auftreten, auch eine Entzündung des Hörnervs kann vorkommen und führt bei einem von 20.000 Mumps-Erkrankten zu bleibenden Hörschäden. Weitere mögliche Komplikationen sind Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), der Brustdrüsen (Mastitis) oder des Herzmuskels (Myokarditis).

Mumps bei Männern

Je älter Jungen bei einer Ansteckung mit Mumps sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer sehr schmerzhaften Hoden- oder Nebenhodenentzündung. Die Häufigkeit liegt bei etwa 20 bis 30%, dabei können sich die Hoden dauerhaft zurückbilden. Außerdem kann Unfruchtbarkeit eine Folge sein, dies kommt aber nur selten vor, da meist nur ein Hoden betroffen ist.

Mumps bei Frauen

Bei Frauen kann es in Folge einer Mumps-Erkrankung zu einer Eierstockentzündung kommen, die sich zum Beispiel durch Schmerzen im Unterleib bemerkbar macht. In wenigen Ausnahmefällen kann Unfruchtbarkeit die Folge sein. Vor allem während der ersten Zeit der Schwangerschaft ist eine Infektion für Frauen riskant, da es zu einer Fehlgeburt kommen kann.

Gut zu wissen

Bei 20 bis 30 % der Männer können Hoden- oder Nebenhodenentzündungen auftreten.

Für schwangere Frauen ist eine Infektion riskant, da es zu einer Fehlgeburt kommen kann.


Der Krankheitsverlauf

Ansteckung:

  • Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion
  • Es dauert etwa 2-4 Wochen bis zum Ausbruch der Krankheit
  • Die Ansteckungsfähigkeit besteht 7 Tage vor und 9 Tage nach den ersten Krankheitsanzeichen

Zu Beginn:

  • Allgemeine Krankheitssymptome wie Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, Müdigkeit und Fieber

1-4 Tage später:

  • Nach 1 bis 2 Tagen schwellen die Ohrspeicheldrüsen auf einer Seite an
  • Weitere 2 Tage später ist auch die andere Seite betroffen („Hamsterbacken“)
  • Oft sind auch die Lymphknoten im Hals geschwollen, hierdurch wird das Drehen des Kopfes schmerzhaft

Nach 6-7 Tagen:

  • Schmerzen und Fieber klingen langsam ab

Nach etwa 7 Tagen:

  • Die Schwellungen gehen nach etwa 7 Tagen zurück
  • Der gesamte Heilungsprozess kann aber bis zu 14 Tagen dauern

Die wichtigsten Fragen & Antworten

Nein. Die Mumps-Impfungen erfolgen mit einem sogenannten Kombinationsimpfstoff, der zugleich gegen Masern und Röteln vorbeugt – daher die Abkürzung MMR-Impfung.

Nein. Selbst nach einer vollständigen Grundimmunisierung mit zwei Impfungen kann eine Mumps-Erkrankung nicht vollständig ausgeschlossen werden. Trotzdem ist eine Schutzimpfung die wirksamste präventive Maßnahme.

Seit Jahren wird hierüber diskutiert, bislang konnte jedoch kein kausaler Zusammenhang zwischen einer Mumps-Impfung und Diabetes gefunden werden.

In der Regel kann auch bei einer Allergie gegen Hühnereiweiß geimpft werden. Bei einer bestehenden Allergie sollten Sie aber in dem Fall mit Ihrem Arzt Rücksprache halten.


Quellen: www.impfen-info.de, www.gesundheit.de, www.familie.de, kinderkrankheiten-infos.de, www.rki.de