Blutspende

Wie funktioniert das genau?

Jedes Jahr am 14. Juni ist Weltblutspendetag – ein Ereignis, das unterstreicht, wie wichtig Blutspenden ist. Denn: Täglich werden in Deutschland rund 15.000 Blutspenden benötigt. Das sind ca. 7.500 Liter Blut von freiwilligen Spendern. Ein großer Teil der Bevölkerung benötigt mindestens einmal im Leben eine Blutspende. Dies sollte jeden, der die Voraussetzungen zur Spende erfüllt, zu einer Spende veranlassen. Hier kann jeder zum Lebensretter werden.

Icon Blutspende

Es gibt viele Fragen, die man sich vor der ersten Spende stellt. So zum Beispiel: „Wie funktioniert das Blutspenden?“ „Was passiert dabei eigentlich bei mir?“ „Kann mir das Blutspenden gesundheitlich schaden?“ Alle Fragen können ganz klar beantwortet werden.

Dauer: Vor der ersten Spende werden alle notwendigen ärztlichen Untersuchungen durchgeführt, um Sie in die Spenderdatei aufzunehmen und die Registrierung durchzuführen. Dieser Prozess dauert ca. eine Stunde. Die Blutspende selbst dauert nur wenige Minuten. Nach der Spende kommt noch die Zeit für eine Erholungsphase hinzu. Hier sollten Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Als Dank für Ihre Spende werden Sie kostenlos verpflegt.

Voraussetzung für das Blutspenden: Sie fühlen sich gesund und sind zwischen 18 und 65 Jahre alt. Außerdem muss vor jeder Blutspende ein Fragebogen zur Krankengeschichte ausgefüllt werden. Sollten hier Auffälligkeiten auftreten, kann eine Spende auch abgelehnt werden. In diesem Fall führt der Arzt ein Gespräch mit Ihnen.

Nach der Blutspende: Das Blut wird in den Laboren des Deutschen Roten Kreuzes untersucht. Sollten auffällige Befunde auftreten, die ein Hinweis auf Krankheiten sein können, werden Sie von dem DRK umgehend darüber informiert.

Nach etwa drei Wochen: Sie erhalten Ihren Unfallhilfe- und Blutspender-Pass. Hier befinden sich alle wichtigen Angaben zu Ihrer Person – tragen Sie ihn also immer bei sich. Sollten Sie einen Unfall haben oder aus einem anderen Grund eine Transfusion benötigen, kann das eine wertvolle Zeitersparnis bringen.
Bild Blutspendeausweis

Um das medizinische Versorgungssystem bei schweren Verletzungen und lebensbedrohlichen Krankheiten aufrecht zu erhalten, werden Blutspenden benötigt:

4 % bei Knochen- und Gelenkkrankheiten
4 % bei Komplikationen bei Geburten
5 % bei Blutarmut und Blutkrankheiten
6 % bei Leber- und Nierenkrankheiten
12 % bei Verletzungen aus Straßen-, Sport-, Berufs- und Haushaltsunfällen
16 % bei Magen- und Darmkrankheiten
16 % bei Herzkrankheiten
19% bei Krebserkrankungen
18% weitere Einsatzgebiete

Vollblutspende

  • Entnahme von 500 ml Blut über die Armvene in ein Beutelsystem
  • Verarbeitung in verschiedene Komponenten: Erythrozytenkonzentrat, Thrombozytenkonzentrat und gefrorenes Frischplasma
  • häufigste Art der Blutspende, da sehr problemlos
  • Hilfe für verschiedenste Zwecke und Ansprüche, da alle Blutbestandteile vorhanden sind
  • dauert etwa 5 – 10 Minuten (mit Untersuchung, Ruhephase und Imbiss ca. 1 Stunde)

Der Körper benötigt ausreichend Zeit, um den Blutverlust auszugleichen. Daher darf der Abstand zwischen zwei Blutspenden 56 Tage nicht unterschreiten. Frauen können 4-mal pro Jahr und Männer 6-mal pro Jahr Blut spenden.


Plasmaspende

  • Blutplasma ist der flüssige Bestandteil des Blutes neben den Blutzellen
  • besteht zu 90 % aus Wasser
  • enthält alle wichtigen Substanzen, die im Blut transportiert werden
  • wird hauptsächlich zur Herstellung von lebensnotwendigen Medikamenten benötigt, z. B. für Patienten, deren Blut durch Krankheit seine Funktion nicht mehr voll erfüllen kann (Blutgerinnungsstörungen oder lebensgefährliche Abwehrschwächen)
  • Blut wird entnommen und im Plasmapherese-Gerät während der Spende sofort in die einzelnen Bestandteile zerlegt. Das Plasma wird aufgefangen und die restlichen Bestandteile (z. B. rote und weiße Blutkörperchen) wieder in den Körper zurückgeleitet.
  • dauert etwa 30 bis 45 Minuten

Sie können bis zu 60 Plasmapheresen pro Jahr durchführen. Zwischen zwei Spenden müssen mindestens 2 Kalendertage liegen. Empfohlen wird jedoch ein Spendeabstand von etwa 7 Tagen. So können die Spenden gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt werden.

Gut zu wissen: Durch Vollblutspenden allein kann der Bedarf an Plasma nicht gedeckt werden. Plasmaspenden können häufiger und ergänzend zur Vollblutspende durchgeführt werden.


Thrombozytenspende

  • Thrombozyten (Blutplättchen) sind wichtig für die Blutgerinnung und die Immunabwehr des menschlichen Körpers
  • wenn Thrombozyten während einer Krankheit (Leukämie), nach einer Transplantation und/oder Therapie nicht mehr nachgebildet werden können, sind Patienten auf die Übertragung von Thrombozyten angewiesen
  • ohne Thrombozyten ließen sich lebensbedrohliche, vor allem innere Blutungen nicht stillen
  • dem Spender werden über einen sogenannten „Zellseparator“ nur die Thrombozyten aus dem Blut gefiltert (restliche Blutbestandteile fließen zurück)
  • dauert je nach Plättchenzahl im Spenderblut und je nach benutztem Zellseparator etwa 60 bis 90 Minuten

Da dem Spender nur ein bestimmter, kleiner Teil des Blutes entnommen wird, kann er unter idealen Bedingungen bis zu 26-mal pro Jahr, d.h. ca. alle 14 Tage, Thrombozyten spenden.

Gut zu wissen: Nebenbei kann die Vollblutspende in den gewohnten Intervallen fortgesetzt werden. Der Abstand zwischen den beiden Spenden sollte jedoch zwei Tage nicht unterschreiten. Da das Thrombozytenkonzentrat lediglich vier Tage haltbar ist, ist die Thrombozytenspende immer eine sehr kurzfristige Spende.


Eigenblutspende

Diese Art von Blutspende sollte in Betracht gezogen werden, wenn eine geplante Operation ansteht. Rund 5 bis 7 Wochen vor diesem Termin kann es, wenn es Ihr Gesundheitszustand zulässt, sinnvoll sein, sich einer Eigenblutentnahme zu unterziehen.

Hierfür werden in der Regel zwei bis vier Eigenblutentnahmen durchgeführt. Die Eigenblutpräparate dürfen aus Sicherheitsgründen nur für Sie direkt verwendet werden, da die Kriterien zur Spendefähigkeit andere sind als bei der üblichen Blutspende.

Wollen Sie Blut spenden?

Sie möchten Blut spenden?

Wo und wann Sie das machen können,
erfahren Sie auf der Homepage des
Deutschen Roten Kreuzes – DRK-Blutspendedienst
unter www.drk-blutspende.de


QUELLEN: drk-blutspende.de | apotheken-umschau.de