Kinderkrankheiten-Masern

Masern: Alles andere als harmlos!

Es gibt ein paar typische Krankheiten, die fast jedes Kind einmal durchmachen muss. Masern ist so eine Erkrankung, die vorrangig die Kleinen trifft. Dabei ist sie alles andere als „Kinderkram“, denn Masern sollten auf keinen Fall unterschätzt werden! Die Krankheit ist nicht nur hochansteckend, sie kann durchaus gefährlich werden und in seltenen Fällen sogar zum Tod führen.

Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Der Virus verbreitet sich zum Beispiel durch Husten oder Niesen, manchmal reicht aber auch schon eine Unterhaltung oder ein Händedruck. Die Krankheit verläuft gewöhnlich in zwei Phasen: Dem grippeähnlichen Vorstadium und dem Hauptstadium mit Hautausschlag.

Verlauf und Symptome der Masern

  • Zunächst treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schnupfen und Husten auf,
  • es kann auch zu einer Bindehautentzündung kommen.
  • Kurzzeitig sinkt das Fieber, es scheint nur ein vermeintlich harmloser grippaler Infekt zu sein. Erneutes Fieber, es kommt es zum Ausschlag: Auf der Mundschleimhaut bilden sich kleine weiße Flecken mit roter Umrandung, die „Kopliksche Flecken“. Sie sind ein sicheres Anzeichen dafür, dass eine Masern-Erkrankung vorliegt.
  • Etwa drei bis vier Tage später folgen die bekannten roten Flecken – zunächst an den Ohren, am Hals und im Gesicht, später am gesamten Körper.
  • Nach vier bis sieben Tagen heilt der Ausschlag wieder ab, dabei kann es zu Schuppungen kommen.

Warum ist die Krankheit so gefährlich?

Noch Wochen, manchmal Monate nach der Krankheit ist das Immunsystem stark geschwächt. Der Körper kann sich nicht optimal vor nachfolgenden Infektionen schützen – und diese können dann zu Komplikationen führen. Häufig kommt es zu Mittelohr- und Lungenentzündungen. Besonders gefährlich wird es, wenn eine Entzündung des Gehirns eintritt.

Was kann man gegen Masern tun?

Wir sprechen hier von einer Virusinfektion, die nicht mit Antibiotika behandelt werden kann. Fiebersenkende Mittel können die Symptome des Patienten lindern. Weil es für diese mitunter gefährliche Krankheit keine Therapie gibt, wird gewöhnlich die zweifache Impfung empfohlen.

Übrigens: Masern betreffen nicht nur Kinder, tatsächlich sind in Deutschland auch immer mehr Jugendliche und Erwachsene betroffen.

Weitere typische Kinderkrankheiten

  • Masern (Morbilli)
  • Windpocken (Varizellen, Wasserpocken)
  • Röteln (Rubeola)
  • Mumps ("Ziegenpeter", Parotitis epidemica)
  • Keuchhusten (Pertussis)
  • Kinderlähmung (Poliomyelitis)
  • Drei-Tage-Fieber
  • Pfeiffersches Drüsenfieber (Kusskrankheit, Mononukleose)

Kinderkrankheiten bei Erwachsenen

Auch Erwachsene können sich mit „Kinderkrankheiten“ anstecken – zum Beispiel, wenn sie davon selber im Kindesalter noch nicht betroffen waren. Leider eher förderlich ist zudem eine gewisse „Impfmüdigkeit“, die mitunter auch die Erkrankung von immer mehr Jugendlichen und Erwachsenen zur Folge hat. Doch einen absoluten Schutz kann selbst eine Impfung nicht bieten: Auch bei geimpften Erwachsenen kann es zur Ansteckung kommen, wenn noch nicht ausreichend Antikörper gebildet wurden. Um so einer „Impflücke“ entgegenzuwirken, wird die Masern-Mumps-Röteln-Impfung gewöhnlich zweifach vorgenommen. Falls der Impfstoff also beim ersten Mal "nicht angeschlagen" hat, kann durch die Zweitimpfung ein besserer Schutz gewährleistet werden.

Genau wie für Kinder, können einige der oben aufgeführten Krankheiten auch für Erwachsene eine Gefahr darstellen – oftmals ist deren Verlauf jedoch dramatischer: Ein Keuchhusten kann sich bei einem Erwachsenen wie eine schwere, lang anhaltende Bronchitis entwickeln. Windpocken können für ältere Menschen sogar tödlich sein. Auch für Schwangere sind Kinderkrankheiten ein Risiko, weil auch das Ungeborene gefährdet wird. Seit 2010 empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) die Masern-Mumps-Röteln-Impfung für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, die noch über keinen ausreichenden Impfschutz verfügen.