Blasengesundheit_Mann_Frau

Blase und Prostata

Auf diese Zeichen sollten Sie achten

Die Blase ist ein beachtlich wandlungsfähiges Organ: In leerem Zustand liegt sie tellerförmig auf dem Beckenboden, in vollem dehnt sie sich zu einer Kugel aus und kann bis zu einem Liter Urin tragen. Das kleine Organ kann manchmal aber auch ganz schön Ärger machen: Besonders Frauen haben häufig mit einer Blasenentzündung zu tun. Männer sind deutlich seltener davon betroffen, haben jedoch meist stärkere Beschwerden.

Wie kommt es zu einer Blasenentzündung?

Eine Blasenentzündung (Zystitis) entsteht, wenn Krankheitserreger in die Harnröhre gelangen. Häufige Auslöser für eine Zystitis bei Frauen sind die natürlich in der Darmflora vorkommenden Escherichia Coli-Bakterien. Diese können leicht den Weg in die Harnröhre finden, wenn beim Toilettengang eine falsche Wischtechnik (von hinten nach vorne) angewandt wird. Durch die Harnröhre können die Bakterien in die Blase gelangen, die sich daraufhin entzündet.

Auch Hormonveränderungen in den Wechseljahren können Blasenentzündungen bei Frauen begünstigen, da sich durch die veränderte Vaginalflora schädliche Bakterien unter Umständen besser vermehren können.
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Bei Männern ist eine Blasenentzündung durch Darmbakterien weitaus seltener, da die männliche Harnröhre mehrere Zentimeter länger ist als die weibliche. Dadurch haben es Erreger schwerer, bis zur Blase zu gelangen. Dafür werden Harnwegsinfekte bei Männern meist durch ein Prostataleiden hervorgerufen, z. B. durch eine Entzündung oder eine altersbedingt vergrößerte Prostata.
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Typisch für eine Blasenentzündung ist der häufige Harndrang, auch wenn die Blase eigentlich leer ist. Außerdem bereitet das Wasserlassen meist Schmerzen und geht oft mit einem Brennen einher. Auch Unterleibsschmerzen in Form von Druckgefühlen oder Krämpfen können auftreten. In manchen Fällen kann sich der Urin verfärben bzw. trüben, auffällig riechen und/oder mit Blut vermischt sein.

Gut zu wissen: Häufiger Harndrang ohne Schmerzen beim Wasserlassen könnte auch auf eine Reizblase hindeuten. Im Gegensatz zu einer Blasenentzündung verspüren Reizblasen-Betroffene chronisch häufigen Harndrang, ohne dass die Blase von Krankheitserregern beeinträchtigt wird. Halten Sie bei Unsicherheiten Rücksprache mit Ihrem Arzt, um den Ursachen Ihrer Beschwerden auf den Grund zu gehen.

  • anhaltende Kälte / Nässe im Beckenbereich (z. B. durch nasse Kleidung)
  • häufiger Geschlechtsverkehr
  • Schwangerschaft (erhöhtes Infektionsgerisiko wegen Weitung der Harnwege)
  • Harnstau (z. B. durch Prostatavergrößerung, Harnröhrenverengung, Harnsteine)
  • Dauerkatheter (Reizung der Blase, Bakterien bleiben am Material des Katheters haften)
  • Immunschwäche ( z. B. durch Autoimmunkrankheiten oder Stoffwechselstörungen)

Mit Hausmitteln:

  • Beckenbereich wärmen (z. B. mit Wärmflasche oder warmen Sitzbädern)
  • Blasen- und Nierentees trinken (wirken harntreibend und durchspülend)
  • auch begleitend zu einer medikamentösen Behandlung

Mit Medikamenten (bitte Arzt aufsuchen):

  • Antibiotika (bei bakteriellen Infektionen)
  • Antimykotika (bei Pilz-Infektionen)
  • evtl. Behandlung mit Schmerzmitteln
  • viel trinken (reinigt die Harnwege)
  • Harn nicht einhalten, sondern gleich eine Toilette aufsuchen und Blase komplett entleeren
  • Becken- und Nierenbereich sowie Füße warm und trocken halten
  • Angemessene Intimpflege („nicht zu viel, nicht zu wenig“)
  • Für Frauen: Nach dem Toilettengang immer von vorne nach hinten wischen

Wichtig!

Bei Frauen sind die meisten Blasenentzündungen unbedenklich und können mit Hausmitteln behandelt werden. Sollten die Beschwerden jedoch nach drei Tagen nicht verschwunden sein bzw. immer wieder auftreten, suchen Sie bitte unbedingt einen Arzt auf! Das gilt auch, wenn Sie schwanger sind oder eine Immunschwäche haben. Kinder und Männer sollten bei einer Blasenzündung grundsätzlich immer zum Arzt gehen, um die Ursachen abzuklären.

Gut zu wissen

Die menschliche Blase kann bis zu 1 Liter Urin fassen. Allerdings verspürt man schon ab ca. 300 ml deutlichen Harndrang.


Kaum zu glauben

Die menschliche Blase kann nicht platzen. Wird die Blase zu voll, wird der Urin automatisch abgelassen – auch wenn man es noch nicht bis zur nächsten Toilette geschafft hat.


Schon gewusst?

Ca. 300 mal reinigen die Nieren täglich das Blut. Aus den gefilterten Abfallstoffen entstehen schließlich 1 bis 3 Liter Urin.


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Blasengesundheit für Sie und Ihn


Quelle: apotheken-umschau.de | praxivita.de